Vereinbarkeit Beruf und Familie

12 Fragen an…Nadja Pieren


1.Was war Ihr Traumberuf, als Sie ein Kind waren?


Zoodirektorin


2. Was war Ihre erste politische Handlung – und wann?


Das war 1994 bei der Abstimmung über die Anschaffung der F/A 18-Flieger. Ich habe damals, als 14-jährige, einen Pro F/A 18-Kleber auf mein Fahrrad geklebt. Meine Eltern haben mir erklärt, warum die Sicherheit unseres Landes wichtig ist. Da war es für mich schon als Teenager selbstverständlich, mich für eine gut ausgerüstete Armee einzusetzen.

Im 2009 habe ich an vorderster Front gegen den Beitritt zu HarmoS im Kanton Bern gekämpft. Zu dieser Vorlage hatte ich meine ersten grossen Auftritte vor Publikum und in den Medien.


3. Was mögen Sie an der Schweizer Politik?


Das ist ganz klar unsere direkte Demokratie. Ich bin sehr stolz auf unser politisches System. In unserem Land ist der Bürger der Souverän und hat das letzte Wort. Diese Form von Demokratie hat unser Land bis heute sehr stark gemacht. Wir haben ein gutes soziales System, Europaweit die tiefste Arbeitslosigkeit und eine starke Wirtschaft. Wir müssen alles daran setzen, dass auch unsere nächsten Generationen von der direkten Demokratie Gebrauch machen können.


4. Mit welcher berühmten Persönlichkeit (ob noch am Leben oder nicht) würden Sie gerne abendessen – und warum?


Mit Jeremias Gotthelf. Ich lese seine Bücher und ich hätte ganz viele Fragen an ihn über das Leben und die Menschen in seinem Dorf Lützelflüh, dem Emmental, dem Kanton Bern und der Schweiz. Das wäre bestimmt ein sehr spannendes Gespräch.


5. Was war bisher Ihr glücklichster Tag als Politikerin?


Das war die deutliche Ablehnung der Vignettenpreis-Erhöhung 2013. Zusammen mit meinem Nationalratskollegen Walter Wobmann/SO habe ich das Referendum ergriffen. Ich habe sehr viel Zeit investiert, vom Schreiben des Referendumbogens, übers Auszählen der Unterschriften, diese an die Gemeinden senden zum Beglaubigen bis hin zum Schreiben des Argumentariums. Das war eine sehr intensive, aber spannende und lehrreiche Zeit. Und wenn man am Abstimmungssonntag dann deutlich gewinnt, ist das ein sehr emotionaler Moment.


6. Was sind die Vor- und Nachteile Ihres Berufs?


Als Politikerin oder als Betriebsleiterin meiner Kita/Tagi? Meine Arbeit in der Kita und im Tagi hat keine Nachteile. Ich habe das Glück, einen sehr schönen Beruf ausüben zu dürfen. Kinder einen Teil auf ihrem Lebensweg zu begleiten ist eine sehr schöne Aufgabe. Auch die Zusammenarbeit mit meinem Team ist bereichernd. Ich bin sehr stolz auf meine Leute und dankbar, in einem solchen Umfeld arbeiten zu dürfen.

Auch meine Arbeit als Politikerin gefällt mir sehr. Ich finde, dass wir in der Schweiz eine gute Diskussionskultur haben. Was ich schade finde ist, dass die Medien und auch einige Leute in den sozialen Medien regelrecht darauf warten, dass man einen Fehler macht. Wir Politiker sind auch nur Menschen und sind alle nicht perfekt. Medienbashing gegen Einzelpersonen nehmen zu. Das finde ich sehr schade.


7. Welche drei Probleme sollte die Politik unverzüglich anpacken?


Das Zuwanderungs- und Asylproblem, die unabhängige und freie Zukunft der Schweiz und die Stärkung der Wirtschaft durch tiefe Steuern und Gebühren und weniger Bürokratie. Das wiederum sichert unsere Arbeitsplätze.


8. Welche Länder haben Sie bereist, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben – und warum?


Ich reise gerne. Mich interessieren fremde Länder und Kulturen sehr. Am besten hat mir Australien gefallen. Die Kultur der Ureinwohner, der Aborigines, fasziniert mich. Aber auch die Tierwelt ist in Australien ganz anders als bei uns. Dort habe ich sehr viel Neues kennengelernt.


9. Sie haben einen Wunsch frei. Was wünschen Sie sich für die Schweiz?


Ich wünsche mir eine freie und selbstbestimmte Schweiz, wo der Bürger auch in Zukunft das Sagen hat. Dasselbe gilt auch für den einzelnen Bürger und die Familien. Diese dürfen nicht durch immer neue Gesetze und Regulierungen verstaatlicht werden.


10. Was interessiert und bewegt die jungen Leute von heute?


So wie ich es wahrnehme ist das vor allem die hohe finanzielle Belastung. Vielen jungen Leuten bleibt Ende Monat nicht mehr viel Geld zum Leben übrig. Durch tiefe Steuern, Abgaben und Gebühren (und da gibt es ja ganz viele, z.B. beim Tanken, MwSt, Abfallgebühren, usw.) können wir diese entlasten. Das würde heissen, dass wir Politiker weniger Geld ausgeben dürfen. Das würde problemlos gehen, ohne Leistungsabbau. Aber dazu fehlen uns leider die Mehrheiten im Parlament.


11. Was raten Sie dem Berufsnachwuchs?


Was heute in der Politik entschieden wird, ist richtungsweisend. Das hat Auswirkungen auf die Zukunft. Also rufe ich alle jungen Leute auf, zumindest aktiv an Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen. Es dürfen alle Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden, in was für einer Schweiz sie in 10 oder 20 Jahren leben wollen. Und es ist ja alles im Lebe politisch: eine sichere Arbeitsstelle, die Steuern, das Familienleben, das Vereinsleben, die Mobilität,… Also statt zu Hause die Faust im Sack zu machen und sich ärgern, helft mit zu bestimmen. Natürlich ist es super, wenn sich möglichst viele junge Leute aktiv in der Gemeinde oder dem Kanton engagieren. Jungparteien bieten hier eine tolle Einstiegsplattform an.


12. Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?


Keines.