Vereinbarkeit Beruf und Familie

12 Fragen an… Andrea Gmür-Schönenberger


1. Was war Ihr Traumberuf, als Sie ein Kind waren?


Ich wollte Tierärztin werden; vielleicht unbewusst beeinflusst von meinem „Götti“, der diesen Beruf ausübte.



2. Was war Ihre erste politische Handlung – und wann?


Als ich einen Ferienjob innehatte und als junge Frau weniger verdiente als ein Mann, der dieselbe Arbeit verrichtete, wehrte ich mich – mit Erfolg.



3. Was mögen Sie an der Schweizer Politik?


Die direkte Demokratie, dank der einfach jeder mitbestimmen kann. Den Föderalismus, dank dem die Probleme vor Ort gelöst werden. Die Subsidiarität, dank der der Staat nur aktiv wird, wenn sich der einzelne nicht mehr zu helfen weiss.



4. Mit welcher berühmten Persönlichkeit (ob noch am Leben oder nicht) würden Sie gerne Abend essen – und warum?


Am liebsten esse ich mit Menschen, die ich mag; unabhängig davon, ob sie berühmt sind oder nicht.



5. Was war bisher Ihr glücklichster Tag als Politikerin?


Die Frage kann ich in der Absolutheit nicht mal beantworten. Ich habe bisher sehr viel Positives, Erfreuliches, Umwerfendes erlebt. Den glücklichsten Tag werde ich hoffentlich erst erleben: dann, wenn die CVP zu den Wahlsiegern gehört…



6. Was sind die Vor- und Nachteile Ihres Berufs?


Kein Tag gleicht dem andern, die Herausforderungen sind immer wieder neu, man trifft ungeheuer viele verschiedene Menschen, kurz: es wird nie langweilig. Der Nachteil besteht darin, dass die Arbeitstage oft lang sind und die Arbeitswoche häufig aus sieben Tagen besteht.



7. Welche drei Probleme sollte die Politik unverzüglich anpacken?


Die Altersreform 2020, die die schleichende Desindustrialisierung und Asyl- und Migrationsfragen. Die Probleme sind angepackt, aber (noch) nicht nachhaltig gelöst.



8. Welche Länder haben Sie bereist, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben – und warum?


Frankreich für seine Kultur, Italien für seine Herzlichkeit und die USA für die spontane Gastfreundschaft.


9. Sie haben einen Wunsch frei. Was wünschen Sie sich für die Schweiz?


Eine gesunde Mischung aus Offenheit, Toleranz und des einst gelebten Pioniergeistes.



10. Was interessiert und bewegt die jungen Leute von heute?


Wohl dasselbe, was Generationen vorher schon bewegt hat: die erste Liebe, Zoff mit den Eltern, die Berufswahl.



11. Was raten Sie dem Berufsnachwuchs?


Wählen Sie die Ausbildung, die Ihnen Freude macht und schliessen Sie diese unbedingt auch ab.



12. Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?


Immer mehrere gleichzeitig, momentan sind dies: The Christmas Café (Amanda Prowse), eine Mozartbiographie und das Handbuch der Bundesversammlung…

Andrea Gmür-Schönenberger ist gebürtige Luzernerin. Sie Studierte Anglistik und Romanistik an der Universität Fribourg und war bis 2007 als Gymnasiallehrerin tätig. Seitdem ist sie Geschäftsführerin der Stiftung Josi J. Meier und seit 2015 Nationalrätin sowie Mitglied Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Andrea Gmür-Schönenberger ist verheiratet und hat vier Kinder.